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Möhnesee (be) - Die Möhnetalsperre ist ein fischreiches Gewässer: Angler aus Nah und Fern verbringen viel Zeit am Wasser, um ihr Glück zu versuchen und einen großen Fang zu machen. Dabei sind die Bedingungen für die Fische in der Talsperre aufgrund der schwankenden Wasserstände ungünstig.
Winzig erscheinen diese Seeforellen, die Markus Kühlmann, Leiter der Fischwirtschaft des Ruhrverbands, in einem Schauglas zeigt. In Möhnesee betreibt der Verband eine Zuchtanlage, in der der Fischnachwuchs für die Möhnetalsperre aufgezogen wird.
Der Mensch muss den Bestand kontrollieren und hegen. „Meine Aufgabe ähnelt der eines Försters“, erklärt Markus Kühlmann, Chef der Fischwirtschaft im Möhnesee. So wie sein Kollege Zustand und Entwicklung eines Waldes über Generationen hinweg möglichst optimal halten will, regelt Kühlmann die biologische Entwicklung im Wasser. Oberstes Ziel dabei ist die Erhaltung der Wasserqualität – schließlich ist der Möhnesee ein Wasserspeicher für hunderttausende Menschen.
„Fische spielen für die Wasserqualität eine entscheidende Rolle“, erläutert der diplomierte Fischwirt. So werden durch die Wasserlebewesen überflüssige Nährstoffe – die etwa aus der Düngung der Landwirtschaft ins Wasser gelangen – in der Talsperre abgebaut. Letztlich sorgt die funktionierende Nahrungskette – angefangen bei Einzellern, endend bei großen Raubfischen oder -vögeln – dafür, dass das Gewässer gesund bleibt.
Rahmenbedingungen ändern sich ständig
Dabei ändern sich die Rahmenbedingungen stetig, wie Kühlmann berichtet. In den 90er-Jahren wurde klar, dass verbesserte Klärtechniken dafür sorgen, dass immer weniger Nährstoffe durch Zuflüsse in die Talsperre gelangen. „Anfang der 90er-Jahre erschien das Wasser im Möhnesee oft noch grün vor lauter Algen“, berichtete Kühlmann. Im trüben Wasser lebten Massen kleiner, wirtschaftlich unbedeutender Fische, wie Rotaugen oder Brassen.
Aus dem trüben Gewässer sollte ein klarer Voralpensee werden. Angesichts dieser Vision musste sich der Fischbestand radikal ändern. „Wir haben von Mitte der 90er-Jahre bis 2005 massiv unerwünschte Fische mit Netzen gefangen und gewünschte Arten eingesetzt“, sagt Kühlmann. Die Verbreitung des Zanders – ein Raubfisch, der trübes Wasser liebt – ging zurück; seine Stelle in der Nahrungskette nahm die in Alpenseen vorkommende Seeforelle ein.
Wie die Angler auf die Veränderungen reagiert haben, wie die Nachzucht erfolgt und ein Interview mit dem Raubfischspezialisten Uli Beyer in der Wochenendausgabe der „Glocke“ und des „Ahlener Tageblatts“.
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